Solite Custom Pro

Solite – Surfboots mal anders. 

Im Herbst 2019 ist mit der Custom Serie vom Hersteller Solite ein völlig neues Konzept für Surfschuhe auf den Markt

gekommen, welches wir Euch im folgenden Minitest vorstellen.

Hierzulande sind vier Modelle erhältlich: In den Stärken 3mm und 6mm gibt es jeweils den

Solite Custom (3mm €69,90,- | 6mm €74,90,-) und den Solite Custom Pro (3mm €89,90,- | 6mm 94,50,-).

Wer sich anstelle des Custom für den zwanzig Euro teureren Custom Pro entscheidet, bekommt einen besseren Abschluss,

einen Klett-Riemen über den Spann, sowie eine wärmere Fütterung auf der Innenseite des Schafts.

Anpassung

Die Solite Custom Serie erhält ihr Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt für Surfboots durch die Fähigkeit der Schuhe, exakt auf den Träger angepasst zu werden.

Dies geschieht, indem man den unteren Teil der Schuhe erhitzt und danach anzieht.

Die Idee dahinter ist, einen wirklich eng sitzenden Schuh zu bekommen, der keinen Raum für Wasser bietet und das Maximum an Boardgefühl transportiert, ohne durch eine Eigendynamik (negativ) aufzufallen.

Bei der Suche nach der richtigen Größe geht man also nicht vor, wie beim Kauf von Straßenschuhen, sondern umgekehrt.

Der Solite soll überall eng sitzen. So lange er in einer Dimension noch schlackert, probiert man eine Größe kleiner. Bei den meisten Füßen bedeutet das, dass man den Schuh merklich kleiner kauft als gewohnt. Wer besonders schlanke oder flache Füße hat, landet sogar zwei volle Nummern unter der eigentlichen Schuhgröße.

Wenn der Schuh so anliegt, ist er für die meisten Füße logischerweise an einigen Stellen zu kurz oder zu eng. An diesem Punkt kommt die Formbarkeit der unteren Partie ins Spiel.

Man nimmt das zu kleine Paar Schuhe, stellt es in die Spüle und schaltet den Wasserkocher ein. Sobald das Wasser kocht, gießt man es vorsichtig in die Solites, bis der untere Teil des Schuhs voll ist. Wenn nach etwa 5 Minuten die relevanten Gummipartien die notwendige Temperatur erreicht haben, kippt man das heiße Wasser aus, schreckt die Innenseite kurz ab (um sich nicht die Füße zu verbrennen) und zieht den Schuh an. Das Ganze sollte zügig erfolgen, denn je wärmer der Schuh ist, desto besser formt er sich. Sobald der Gummi auf Raumtemperatur abgekühlt ist, hält er seine neue Form dauerhaft: Ein exaktes Abbild der Füße, die darin stecken.

Versucht man die Anpassung zum ersten Mal, ist die Handhabe mit Surfschuhen und kochendem Wasser zwar etwas respekteinflößend, aber auch simpel genug, dass bereits der erste Versuch erfolgreich ist. Sollte etwas schief gehen ist das kein Beinbruch, denn der Prozess lässt sich beliebig oft wiederholen – nur kleiner werden die Schuhe nicht mehr.

So viel zum Konzept und zur Größenwahl und Anpassung. Kommen wir zum praktischen Teil.

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Am Anfang ist die Socke etwas ungewohnt.

Moment – die Socke ?

Ja richtig. In den Solite Schuhen trägt man Socken. Diese sehen aus wie Sneakerssocken und haben eine Trennung zwischen dem großen Onkel und den anderen Zehen. Da der untere Teil des Schuhs aus formbarem Material besteht, ist es nicht möglich, diesen von innen zu füttern. So lange es warm genug ist, trägt man den Schuh eben ohne Innenfutter und sobald die Temperaturen es erfordern, zieht man die Socke unter. Was sich am Anfang anfühlt wie ein unnötiger Mehraufwand, entpuppt sich schnell als wirklich praktisches Feature. Mit den Socken an den Füßen lassen sich die Schuhe einfacher anziehen, da die Ferse leichter durch die engste Stelle gleitet. Außerdem trocknen die Schuhe viel schneller, da man die Socken beim Ausziehen natürlich nicht im Schuh stecken lässt, sondern auf die Heizung legt.

Im Gegensatz zu einem herkömmlichen, vergleichbar ausgestatteten Surfschuh sitzt der Solite Custom nochmal eine Spur enger am Fuß, und das tut er in jeder Dimension. Die Sohle liegt komplett am Fußgewölbe an. Die Spitze hat leichten Kontakt zu jedem einzelnen der Zehen und im Bereich der Ferse gibt es null Spiel. Begibt man sich ins kühle Nass, ist in den Solite Boots also kaum Luft und damit auch kein Platz für zusätzliches Wasser. Selbst nach längerem Fahren dringt zwar mit der Zeit Feuchtigkeit in den Schuh ein, aber die Füße werden nicht davon umspült und verlieren den Kontakt zum Schuh.

Selbst bei kleinsten Korrekturen des Standes auf dem Board bewegt man den Fuß mitsamt dem Schuh und nicht den Fuß im Schuh. Direkter verbunden kann man sich kaum fühlen, wenn sich 3mm Surfschuh zwischen Fuß und Board befinden.

Hierbei spürt man natürlich den Unterschied ob man die Socke im Schuh trägt oder nicht, denn bei einem so direkten Gefühl fallen selbst feine Nuancen auf.

Man hat gerade genug Material zwischen Sohle und Boden, um auf hartem Grund ohne Rücksicht auftreten zu können ohne Schmerzen zu fürchten. Damit ist die schwierige Balance zwischen Dämpfung und Schutz auf der einen Seite und Boardgefühl und Direktheit auf der anderen Seite vortrefflich gelungen.

Der Schutz vor Kälte ist beim 3mm Solite Custom Pro vergleichbar mit den sehr guten 3mm Schuhen der Konkurrenz.

Fazit:

Wer einmal das Glück hatte, einen Surfschuh zu tragen der wirklich perfekt passt, der weiß welch ein Luxus das ist. Dieser Luxus ist ab nun keine Glückssache mehr, denn wer keinen perfekt passenden Schuh findet, kann sich jetzt einen Solite anpassen.